Vergoldungen - klassische Polimentvergoldung und die robuste Anlegevergoldung
In unserem Vergolderhandwerk unterscheidet man zwischen der Polimentvergoldung und der Anlege- oder Mixtion-Ölvergoldung. Die zwei Arten sind in seiner Herangehensweise
sehr unterschiedlich und jeweils für verschiedene Anwendungsbereiche geeignet. Auf dieser Infoseite erläutern wir Ihnen zwei altbewährte Vergoldertechniken, welche wir
seit Generationen anwenden.
Polimentvergoldung
Die Polimentvergoldung ist eine Vergoldertechnik, welche seit nun bald 5000 Jahren besteht und von uns noch in gleicher Tradition vollzogen wird.
Das Vergolden mit Kreidegrund und Poliment eignet sich ausschliesslich für den trockenen Innenbereich. Voraussetzung für diese klassische Technik sind saugfähige Untergründe. Diese Art zu vergolden wird deshalb
einzig und allein auf Untergründen wie Holz, Gips (Stuck) oder Karton angewendet und eignet sich optimal für Bilderrahmen, sakrale Figuren in Kirchen, Arbeiten in Schlössern und Restaurierungen.
Das Poliment (Trägergrundierung für Blattgold) wird heute in verschiedenen Grundfarben hergestellt. Durch das Durchreiben des Blattgoldes, welches auf der gewünschten Polimentfarbe haftet, können verschiedenen Effekte erzielt werden.
Die Polimentfarbe, welche nach dem Durchreiben des Blattgoldes zum Vorschein kommt, kann jeweils abgestimmt zum rahmenden Bild oder bei Restaurierungen passend zum ursprünglichen Zustand gemischt werden. Unsere Manufaktur bietet jeden
RAL- und NCS-Farbton oder Farben nach Ihrem Muster als Polimentgrundfarbe an.
Als Beispiel zeigen wir Ihnen dieses anspruchsvolle Vergolderhandwerk an einem Unikat-Bilderrahmen aus unseren Ateliers.
Dokumentation der Polimentvergoldung
Unser Sortiment an Blattgoldfarben
Öl-Mixtion Anlegevergoldung
Die Anlege- oder auch Ölvergoldung genannt, ist eine beständige Vergoldertechnik, welche wetterfest ist und sich deshalb ideal für den Aussen- sowie Innenbereich eignet. Bei dieser Art zu vergolden wird auf
dem vorbereiteten Untergrund ein Anlegeöl hauchdünn aufgetragen und je nach verwendeter Mixtion nach ca. 3 bis 12 Stunden Wartezeit das Blattgold möglichst faltenfrei aufgelegt oder wie in der Fachsprache genannt „angeschossen“.
Der richtige Zeitpunkt zu erkennen, wann genau angeschossen werden kann ist das A und O, und bedarf viel Erfahrung und Routine. Die Trockenzeit kann mit Zugabe von Terpentinöl verlängert und mit Sikkativ verringert werden.
Die Ölvergoldung kann, im Gegensatz zur Polimentvergoldung, auf jedem erdenklichem Material (mit Ausnahme von stark biegsamem oder dehnbarem Untergrund) angewendet werden.
Der Gegenstand, welcher vergoldet wird, sollte staub- und bei Eisen rostfrei sein.
Um ein optimales und hochglänzendes Ergebnis zu erzielen wird das zu vergoldende Objekt deshalb mit einem glänzenden Klarlack vorgängig lackiert. Ist der Untergrund hochglänzend lackiert, wird die Vergoldung in den meisten Fällen auch hochglänzend.
Die Ölvergoldung eignet sich für diverse Materialien wie zum Beispiel Plastik, Glas, Blech, Eisen, Aluminium und viele andere Untergründe.